1. Fiji
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1. Fiji
(19.05.04-01.06.04)
Nach einem ca. 3-stündigen Flug über Wattewölkchen und endlos blaues
Meer, landen wir in Nadi auf der Hauptinsel Viti Levu in Fiji. Schon auf dem
Flughafen werden wir mit Bula-Willkommensrufen und Gitarrenmusik begrüsst.
Dort werden wir auch sogleich von einem Fijianer in dessen Reisebüro
geschleppt, wo wir nach längerem Überlegen einen Trip auf die
Yasawa-Inseln buchen. Wir verbringen dort 4 Tage auf Nanuya Lailai, einer
kleinen Insel im Norden der Yasawa-Gruppe. Schon allein die 6-stündige
Bootsfahrt zur Insel lohnt sich: Es geht vorbei an unzähligen Inseln,
manche winzig klein mit ein paar Palmen und Sandstrand, manche etwas
grösser mit felsiger Landschaft und einige bestehen nur aus kleinen
Sandbänken oder Riffen. Das Wasser ist einfach unglaublich klar und
schimmert in den schönsten Türkis- und Blautönen.
Auf der Insel angekommen, beziehen wir eine Bure (traditionelle Hütte mit
Strohdach) direkt am Strand. Dort ist erstmal relaxen, Bücher lesen und
spanisch lernen in der Hängematte angesagt. Wir laufen zur Blue Lagoon auf
die andere Seite der Insel, wo der Film "Die blaue Lagune" mit Brooke Shields gedreht wurde und
erleben gemütliche Nachmittage im Teehaus am Strand.
Wir verbringen unterhaltsame Abende mit den anderen Gästen, vor allem
Engländern, mit einem "Mafia-Spiel", das wir daraufhin jeden Abend
wiederholen. Danach ist dann meistens noch Musik und Tanz mit der
fijianischen Familie, die die Anlage führt, angesagt. Ein Höhepunkt ist
das "Lovo"-Essen am Samstagabend, wo das Essen in Banananblättern auf
heissen Steinen in einem Loch in der Erde gegart wird.
Am Sonntag fahren wir mit dem Boot zur nächsten Insel, um dort am
Gottesdienst teilzunehmen. Die Fijianer von unserem "Resort" achten darauf, dass
sich auch alle schick machen für die Kirche und Sascha bekommt sogar einen
Sulu (Rock, den die Männer auf Fiji tragen) vom Koch ausgeliehen. In der Kirche beeindruckt uns besonders der mehrstimmige Chorgesang. Bei der Predigt gestikuliert
und ruft der Pfarrer eindringlich von der Kanzel herunter. Als die kleinen
Kinder beim Beten ihre Augen nicht schliessen, bekommen sie von einer Frau
mit einem Fächer eins übergezogen. Ansonsten herrscht aber eine lockere
Atmosphäre. Nach der Kirche schüttelt uns die gesamte Gemeinde die Hand
und die Besucher werden von den verschiedenen Familien zum Mittagessen
eingeladen. Wir werden von 3 kleinen Kindern zu deren Bure geführt, wo
schon die Eltern und 2 weitere Geschwister warten. Gegessen wir auf dem
Boden im Schneidersitz und mit den Händen (ohne vorher die Möglichkeit zu
haben, sie zu waschen - das sollte sich bei mir/Simone später bemerkbar
machen!) Es gibt viele tropische Fische, die Vater und Sohn mit einer
Harpune am Vortag gefangen haben. Ausserdem Tavioka (Cassava), ein
kartoffelähnliches Gemüse und eine Spinatart (Bhaji), sowie ein
unidentifizierbares Gemüse und eine Suppe. Die Familie isst später noch
"Nagelfisch" (Fisch mit herausstehenden Stacheln), wovon wir lieber nicht
probieren wollen. In der Hütte gibt es hinter einem Vorhang ein Doppelbett
(für die Eltern) und einige Ablagen. Die Kinder schlafen aus den aus
Blättern gewebten Matten am Boden. Da auf Fiji jeder zumindest ein wenig
Englisch spricht, erfahren wir von ihnen viel über die Kultur, Schulsystem,
usw.
Nach 4 Tagen auf Nanuya Lailai reisen wir zurück nach Nadi zur Hauptinsel
und von dort zur Ostseite der Insel in die Hauptstadt Suva, von wo wir
weiter zur ehemaligen Hauptstadt Levuka auf die Insel Ovalau reisen. Levuka
ist ein malerischer kleiner Ort, bei dem der einzige Nachteil ist, dass es
meistens übel nach Fisch riecht, da in der Fischfabrik täglich Tonnen von
Thunfisch verarbeitet und abgepackt werden. Am nächsten Morgen schüttet es
heftig, als wir eine Tour nach Lovoni, einem Dorf in einem Vulkankrater,
machen wollen. Die Tour wird leider abgesagt, da kein Ende des Regens
abzusehen ist.
Wir fahren weiter nach Caqelai, einer winzigen Insel in der
Nähe. Dort verbringen wir nochmals 2 superschöne Sonnentage vor unserer
Bure direkt am Strand, bevor dann der Regen erneut einsetzt. Leider verletzt
sich Sascha beim Schnorcheln an den Korallen, so dass er nur noch humpelnd
über die Insel laufen und leider von da an weder schnorcheln noch tauchen
kann. Ich (Simone) liege am dritten Tag mit heftigen Magen-Darmbeschwerden
flach. Schon seit dem Mittagessen im Dorf (vor einer Woche) hatte ich
leichte Probleme, die sich nun extrem verschlechtert haben. Trotzdem kann
ich glücklicherweise am nächsten (unserem letzten) Tag die Rückfahrt nach Nadi antreten.
Nicht unerwähnt lassen wollen wir das Nationalgetränk Kava - man muss es nicht mögen, aber sollte es auf jeden Fall mal probiert haben. Es hat einen erdigen Geschmack und betäubt die Zunge leicht. Getrunken wird es aus Kokosnuss-Hälften und zum Trinken wird in die Hände geklatscht und "Bula" gerufen.
An unserem Stoppover-Tag in Auckland machen wir noch letzte Besorgungen für Südamerika und lassen
uns nach nunmehr fast 7 Monaten endlich mal die Haare schneiden!
09.06.2004
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