1. Krüger Nationalpark / Südafrika
2. Mosambik
3. Swaziland
4. Botswana
5. Namibia
6. Kapstadt - Lesotho
7. LekaGape, Südafrika
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1. Krüger Nationalpark/Südafrika
(10.09.04- 18.09.04)
Nach einem 10-stündigem Flug mit 2 Zwischenstopps in Madrid und Barcelona,
kommen wir Vormittags in Johannesburg an. Leider hat es unser Gepäck nicht
ganz geschafft: mein kleine Tasche mit Schlafsack, Isomatte und Kochgeschirr
fehlt! Uns wird versprochen, dass sie uns am nächsten Tag in den Krüger
Nationalpark nachgeliefert wird. Wir holen unseren Mietwagen, den wir uns
für eine Woche gemietet haben ab und los geht es nach Nelspruit. Dort
decken wir uns mit Vorräten ein, bevor es dann am nächsten Tag in den
Krüger Nationalpark geht. Dort erfahren wir, dass das Gepäck erst am
nächsten Tag geliefert wird und wir daher die erste Nacht im neuen Zelt
nochmals aufschieben müssen.
Wir sind vom ersten Moment an begeistert, wieviele Tiere man hier entdecken
kann. Die Impalas sind nach einer Weile schon nichts Besonderes mehr, da man
fast alle paar hundert Meter welche entdeckt. Auch Zebras, viele andere
Antilopenarten und Giraffen gibt es einige. Die Giraffen gefallen uns
besonders, da sie sich so elegant bewegen und sich von uns nicht irritieren
lassen. Ausserdem sehen wir viele Elefanten, einige Warzenschweine, Büffel,
Nashörner, Gnus, Affen, Nilpferde, Krokodile und als Highlight eine Löwin
direkt am Strassenrand und 3 Löwen in der Ferne am Flussufer. Ausserdem
einmal in der Dämmerung 5 Hyänen am Strassenrand. Leider sehen wir in den
6 Tagen im Krüger Nationalpark keinen Leoparden und keinen Geparden, so
sehr wir uns auch die Augen danach ausschauen.
Wir stehen jeden Morgen gegen 5.00 Uhr auf, um pünktlich um 6.00 Uhr ,
sobald die Tore der Camps geöffnet werden auf Fotosafari zu gehen, da
morgens die Chancen, Tiere zu sehen, am grössten sind.
Dass man sich doch inmitten wilder Tiere befindet, wird uns bewusst, als uns
einmal ein Elefant einfach nicht vorbeifahren lassen will. Er frisst
gemütlich am Strassenrand und immer wenn wir probieren vorbeizufahren,
dreht er sich um und läuft mit aufgestellten Ohren ein paar Schritte auf
uns zu. Erst beim 3. Versuch können wir ihn passieren (umdrehen war leider
nicht möglich, da es 60km Umweg bedeutet hätte und wir dann zu spät ins
Camp gekommen wären - die Tore schliessen um 18.00 Uhr). Uns schlägt das
Herz bis zum Hals. Einmal werden wir in der Nacht von Lärm im Camp geweckt:
die Paviane sind über die Umzäunung geklettert und schmeissen auf der
Suche nach Futter alle Mülleimer auf dem Zeltplatz um!
Unser erster Nationalpark war wirklich ein tolles Erlebnis für uns.
Zurück in Nelspruit geben wir unseren Mietwagen wieder ab und verbringen
noch 2 geruhsame Tage (mit Ausschlafen!) dort, bevor wir mit dem Bus nach
Mosambik weiterreisen.
19.10.2004
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2. Mosambik
(19.09.04- 01.10.04)
Von Nelspruit in Südafrika sind es ca. 4 Std. nach Maputo, der Hauptstadt
Mosambiks. Wir bleiben dort nur eine Nacht und fahren um 6.00 Uhr am
nächsten Morgen nach Inhambane weiter. Die Fahrt dauert ca. 7 Std. und geht
vorbei an kleinen Dörfern mit den typischen Rundhütten. Mosambik ist
ausser in Maputo nicht sehr entwickelt. Bei jeder Buspause drängen sich die
Verkäufer von Obst, Gemüse und Brot um den Bus und versuchen durch die
Fenster ihre Waren zu verkaufen. In Inhambane angekommen, decken wir uns
erstmal mit Lebensmittel auf dem Markt ein, Supermärkte gibt es hier nicht
und so suchen wir vergeblich nach Honig und Marmelade. Danach geht es mit
dem Pick-Up weiter an den Strand nach Barra, wo wir die nächsten 5 Tage
verbringen.
Der Strand ist wunderschön, aber leider ist es sehr windig, so
dass unser erster Tauchgang ausser Seekrankheit und schlechter Sicht nicht
wirklich spektakulär ist. Also warten wir lesend am Strand und in der
Hängematte auf ruhigere See und bessere Tauchbedingungen. Zu den Highlights
gehören mehrere Walsichtungen am Strand, zum Teil springen die Buckelwale
sogar aus dem Wasser: atemberaubend!
Wir suchen Muscheln am Strand und kochen sie abends – leider knirscht dabei
der Sand noch zwischen den Zähnen. Einmal kaufen wir Garnelen von einem
Fischer: ein leckeres Abendessen! Wir treffen einige Tourgruppen, von denen
wir sogar einmal zum Abendessen eingeladen werden und Drinks an der Bar
spendiert bekommen und geniessen Sonnenuntergänge am Strand.
Dann reisen wir weiter an den nächsten Strand nach Tofo, wo wir in einer
traditionellen offenen Stohhütte auf einer durchgelegenen Matratze
übernachten. Leider ist das Wetter immer noch nicht viel besser und es wird
nachts teilweise sehr kühl! Dafür können wir auch hier einen Buckelwal
(eine Mama mit ihrem Baby) eine halbe Stunde lang direkt in Strandnähe
beobachten und verbringen nette Abende mit anderen Travellern. Schliesslich
klappt es doch nochmal mit einem Tauchgang. Und diesmal erfüllt sich unser
Traum: wir können ca. 15 Minuten lang 3 riesige Manta-Rochen aus
allernächster Nähe beobachten. Faszinierend!
Am nächsten Tag trampen und
laufen wir mit unserem Gepäck zurück nach Barra, um auch dort nochmals zu
tauchen. Leider ist das Wetter schon wieder schlechter und ausser einem Wal
auf der Fahrt zum Tauchspot können wir wegen schlechter Sicht unter Wasser
nicht viel entdecken. So beschliessen wir Mosambik hinter uns zu lassen,
ohne einen Walhai gesehen zu haben (von denen es hier anscheinend viele
gibt). Wir müssen einfach nochmals bei besseren Wetterbedingungen
wiederkommen.
Die Rückfahrt nach Maputo wird diesmal fast zur Qual, da in
unserer 3er-Sitzreihe im Bus neben mir die dickste Frau 1,5 Sitze
beansprucht! Der Bus ist bis auf den letzten Platz belegt und nur einige
singende Passagiere machen die 7 Std.-Fahrt einigermassen erträglich!
In Maputo bleiben wir wieder nur eine Nacht, nachdem wir sehr aufdringlich
von Souvenirverkäufern belästigt werden und das Gefühl haben, uns hier
nicht mehr frei bewegen zu können! Von Maputo aus nehmen wir einen Minibus
nach Manzini ins Königreich Swaziland.
19.10.2004
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3. Swaziland
(02.10.04 - 15.10.04)
Schon im Bus von Mosambik nach Swaziland machen wir Bekanntschaft mit der
Freundlichkeit der Swazis. Uns wird ein gegrillter Maiskolben von anderen
Passagieren spendiert. In Manzini angekommen, decken wir uns mit
Lebensmitteln ein, bevor es mit all unserem Gepäck und tausend Tüten im
Taxi weiter Richtung Mlilwane Game Reserve geht. Wir campen dort in einem
schönen Backpacker direkt im Wildreservat, d.h. Warzenschweine und
Sträusse gehören zu unseren täglichen Besuchern am Zelt. Wir unternehmen
eine Wanderung und können dabei Tiere wie Zebras, Impalas, Warzenschweine,
Affen und Wasserschildkröten hautnah erleben.
Wir unternehmen einen
Tagesausflug in die Mkhaya Game Reserve, wo wir bei einer Safari im offenen
Jeep aus nächster Nähe viele Nashörner und eine Elefantenherde beim
Planschen im Wasserloch beobachten. Da es die nächsten Tage sehr heiss ist,
sind wir kaum vom Swimmingpool wegzubewegen. Drei Karlsruher fahren uns in
ihrem Mietwagen zum nächsten Backpacker im Ezulwini Valley. Von dort
besuchen wir das “Cultural Village”, wo wir vieles über die Kultur im
Königreich Swaziland erfahren und traditionelle Tänze aufgeführt werden.
Abends besuchen wir den heissen Cuddle Puddle Pool und grillen zusammen mit
3 Jungs aus Augsburg, 2 Mosambikanern, 1 Guide aus Sambia, 1 Holländer und
1 Swazi. Mit den 3 Jungs fahren wir am nächsten Tag im vollgepackten Auto
weiter nach Mbabane, wo ich mir am Nachmittag Braids (kleine Zöpfe)
flechten lasse. Nach 3,5 Std. ist noch nicht mal die Hälfte fertig und so
verschieben wir den Rest auf einen anderen Tag.
Am nächsten Morgen starten wir zwei zusammen mit Mbuso, einem Swazi aus der
Gegend, auf unsere 2-Tagestour in die Berge. Als erstes schauen wir in einem
Dorf bei einer Heilerin vorbei, die uns geduldig unsere Fragen beantwortet.
Danach dürfen wir vom selbstgebrauten Alkohol probieren. Dann geht es
weiter zu einer Familie, bei der wir zu Mittag essen und wo wir zuschauen
können, wie auf traditionnelle Weise Feuer gemacht wird (mit Stöcken). Von
dort wandern wir ca. 3 Std. steil bergab und bergauf zum Haus von Mbuso.
Dort wartet schon seine Frau und die 7 Kinder und Enkel auf uns. Die kleinen
Kinder von 3-7 Jahre sind wirklich sehr goldig und begrüssen uns mit “How
are you?”, führen uns ihre Tanzkünste vor und sind fasziniert von Saschas
weichem Haar. Es gibt dort keinen Strom und kein fliessend Wasser. Wir
dürfen im 2. Doppelbett schlafen, während alle Kinder am Boden schlafen.
Zum Abendessen und zum Frühstück gibt es Pap (abends mit Bohnen und Kraut,
morgens mit Zucker). Pap ist ein sehr nahrhafter geschmackloser Maisbrei,
der das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung darstellt. Am nächsten Morgen
wandern wir weiter zum Haus einer Frau, die uns ein traditionelles
Instrument vorführt und ganz begeistert über unsere wenigen Worte auf
Siswati ist. Dann geht es weiter, vorbei an Höhlenmalereien zu einer
Grundschule, wo Sascha sich als Lehrer versucht. Die Kinder sind sehr brav
und hören gebannt zu. Danach sehen wir die Tanzproben für den “Cultural
Day” und wir zwei halten noch eine kleine Rede, bei der wir uns bei allen
bedanken, bevor es wieder zurück nach Mbabane geht. Es waren 2 sehr
beeindruckende Tage für uns.
Am nächsten Tag lasse ich mir in weiteren 4,5 (schmerzhaften) Stunden die
restlichen Haare flechten. Leider wird das Zelten jetzt zum nasskalten
Erlebnis, so dass wir in einen Dorm umziehen. Als wir das Geld für
Souvenirkäufe aus unserer Wertsachentasche holen wollen, stellen wir fest,
dass 400 Rand (50 Euro) fehlen. Es ist wirklich traurig, dass man von
anderen Reisenden bestohlen wird. Wir hatten die Tasche nur ca. 2 Minuten
unbeaufsichtigt gelassen. Trotzdem besuchen wir den Crafts Market in Manzini
und mit vielen Souvenirs geht es dann am nächsten Tag nach Pretoria in
Südafrika, von wo aus wir nach Botswana weiterreisen wollen.
19.10.2004
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4. Botswana
(18.10.04 - 27.10.04)
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Pretoria/Südafrika, fahren wir mit dem
Bus weiter nach Gaborone, der Hauptstadt Botswanas. Nach einem Tag dort,
geht es abends zusammen mit einem Australier, den wir unterwegs
kennengelernt haben, mit dem Nachtzug in der Economy-Class Richtung
Francistown. Die Nacht wird ein Erlebnis, da wir angeregte Unterhaltungen mit
den anderen Zuginsassen (aus Botswana, Malawi und Simbabwe) führen. Wir
sind immer wieder erstaunt, wie gut sich die Leute hier in Afrika in
deutscher und europäischer Politik und Geschichte auskennen. Von
Francistown nehmen wir anschliessend den Bus nach Maun. Endlose Steppe zieht
an uns vorbei.
In Maun checken wir in einem Camp ein, wo wir gleich sehr
viele nette Leute kennenlernen, die uns mit ihren Mietwagen immer wieder
mitnehmen. Wir gehen zusammen mit Jacqueline und Andreas auf eine 2-Tagestour
im Moremi Game Reserve. Die Campingbereiche in Botwana haben keine
schützenden Zäune, so dass man nachts mit mulmigem Gefühl im Zelt liegt
und besser nicht auf Toilette geht. Am Abend sehen wir eine neugierige
Hyäne, die, als wir im Zelt liegen, sich über unserer Vorräte im offenen
Jeep hermacht. Aber Joe, unser Guide verjagt sie sofort. Die Hippos hinter
uns im Fluss geben die ganze Nacht grunzende Geräusche von sich. Wir sehen
bei unseren Ausfahrten viele Tiere, besonderes Highlight sind nachmittags 3
Löwen, die faul im Gras liegen und am Morgen eine Löwenfamilie mit
gerissenem Zebra.
Danach geht es wieder zurück nach Maun, wo wir am
nächsten Morgen mit Tim, Mario und Karin einen Rundflug über das
Okavango-Delta unternehmen. Mir (Simone) wird es trotz
Reisekrankheits-Tabletten schon nach 5 Minuten total übel, so dass ich die
restliche Stunde leidend und Spucktüten füllend im Sportflugzeug
verbringe. Nachmittags erhalten wir eine weitere Mitfahrgelegenheit zu den Magkadikadi
Pans nach Leeroolatau, wo wir alle gemeinsam nochmals in einem nicht
umzäunten Gelände im Nationalpark campen. Nach einem abendlichen
Gamedrive, auf dem wir viele Gnu- und Zebraherden sehen und einem guten
Abendessen in der edlen Safarilodge, werden wir zurück zu unseren Zelten gefahren.
Die Nacht, die folgt, gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen auf der
Reise: die Elefanten am nahen Wasserloch trompeten bis zum Morgengrauen und
wir hören wie ein Raubtier Zebras jagt und auch eines reisst (erbärmliche
Zebra-Schreie).
Nach nur wenig Schlaf, werden wir am nächsten Morgen bis Kasane
mitgenommen, wo wir zusammen mit Mario und Karin eine Nachmittags-Bootsfahrt
im Chobe-Nationalpark unternehmen. Dort sehen wir Nilpferde das erste Mal so
richtig nah und jede Menge Elefanten, die den Chobe River überqueren. Am
nächsten Morgen geht es dann wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln
weiter Richtung namibische Grenze. Wir reisen mit dem Minibus bis zum
botwanischen Grenzposten, von wo wir 2 km zu Fuss in der Hitze zur
namibischen Grenze (Ngoma Bridge) laufen müssen.
15.11.2004
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5. Namibia
(27.10.04 - 14.11.04)
Nach einem 2km Fussmarsch von Botswana zum namibischen Grenzposten, nehmen
wir einen weiteren Minibus nach Katima Mulilo. Dort angekommen, wird uns
glaubhaft versichert, dass wir es in ca. 8 Std. Bis nach Tsumeb schaffen
könnten. Also gut, wir quetschen uns in den Minibus (leider ist nur noch
die letzte Reihe frei, wo 4 statt 3 Personen sitzen müssen). Es wird eine
anstrengende Fahrt durch den Caprivi-Streifen. Wir wissen schon bald nicht
mehr, wie wir sitzen sollen. Natürlich werden aus den geplanten 8 Std
Fahrtzeit 12 Std, so dass wir erst um 2.30 Uhr nachts in Tsumeb ankommen und
um 3.00 Uhr noch unser Zelt aufbauen.
Am nächsten Tag entscheiden wir uns trotz der hohen Preise für 2 Wochen ein Auto zu mieten, da wir sonst keine
Möglichkeit sehen, an die interessanten Orte Namibias zu kommen. Zuerst
geht es in den Etoscha Nationalpark, wo wir zufällig Jacqueline und Andreas (die wir eine Woche zuvor in Maun kennengelernt hatten) wiedertreffen. Wir verbringen 3 Tage dort und sind vor allem von den
nächtlichen Wasserlöchern (wo wir Elefanten, Hyänen, Schakale,
Spitzmaulnashörner und ein Stachelschwein sehen) und den vielen Löwen
(einmal ein 14köpfiges Rudel und ein Löwen-Pärchen direkt am
Strassenrand) begeistert. Leider klappt es auch hier nicht mit der
Leoparden- und Gepardensichtung. Deshalb fahren wir gleich anschliessend zum
Cheetah Park, wo wir 3 zahme Geparden streicheln können und die Fütterung
weiterer 25 wilden Geparden beobachten können. Dort bricht beim Campen
leider unsere Zeltstange, so dass von nun an unser Zelt nur noch etwas
wackelig steht.
Ueber schlechte Schotterpisten geht es weiter in den Norden
nach Opuwo. Hier bemerken wir, dass unser Mietwagen (ein Golf II) nicht für
Staubstrassen geeignet ist, da eine zentimeterdicke Staubschicht auf uns und
unserem Gepäck liegt.
In Opuwo nehmen wir uns einen Führer, der mit uns zu einem Himba-Dorf
fährt. Die Himba-Frauen bieten einen faszinierenden Anblick mit ihrer mit
Fett und Ocker rot getönten Haut. Das Erlebnis an sich ist etwas
zwiespältig, da manche trotz unserer Gastgeschenke noch betteln. Das
gemeinsame Tanzen ist aber auf jeden Fall ein völkerverständigendes
Ereignis, bei dem die Himbas ihren Spass haben. Danach fahren wir Richtung
Süden, vorbei an vielen kleinen Dörfern und einigen Herero-Frauen mit
ihren tollen Trachten. Bei Khorixas besichtigen wir den “petrified forest”,
versteinerte Baumstämme, die mehrere Millionen Jahre alt sind.
Dann geht es
durch Wüstenlandschaften bis an die Küste nach Swakopmund, wo es deutlich
kühler und windiger wird. Dort leisten wir uns zum einjährigen
Reisejubiläum ein Doppelzimmer mit eigenem Bad und tollem Frühstück (im
“Alternative Space”). Welch ein Luxus! Wir verbringen dort 2 Abende mit
Dünenbesteigungen, Fisch grillen und netten Unterhaltungen. Ueber Walvis
Bay fahren wir nach Sesriem, an den Rand der Namib-Wüste. Von dort fahren
wir in den Nationalpark und erleben Sonnenuntergang und -aufgang in den
Dünen. Wir besichtigen das bekannte Sossusvlei und das Dead Vlei, welches
uns sogar noch mehr beeindruckt: eine weisse Ebene mit toten schwarzen
Bäumen, umgeben von roten Sanddünen.
Von dort fahren wir über Maltahoehe
weiter bis nach Keetmanshoop, von wo wir nach Südafrika in den Kgalagadi
Frontier Park aufbrechen. Leider sind wir dort wohl zur falschen Zeit unterwegs. Es
ist wahnsinnig heiss und wir bekommen selbst in den Morgen- und Abendstunden
kaum Tiere zu Gesicht. So reisen wir etwas enttäuscht (da wir immer noch
keinen Leoparden gesehen haben) nach 2 Tagen wieder ab und fahren nach
Windhoek, um dort den Mietwagen abzugeben. In Windhoek regnet es in
Strömen, so dass campen nicht möglich ist, so kommen wir schon wieder zu
einem richtigen Bett. Am Tag unserer Abreise nach Kapstadt, treffen wir zufällig Hossein und Silke in Windhoek wieder, die wir schon in Swakopmund kennengelernt hatten. Wir haben noch genügend Zeit für einen Apfelstrudel im Cafe, bis es für sie zurück nach Deutschland und für uns mit dem Bus nach Südafrika geht.
15.11.2004
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6. Kapstadt - Lesotho
(14.11.04 - 23.11.04)
Nach 20 Stunden Busfahrt kommen wir endlich in Kapstadt an. Nach den letzten drei Regentagen in Windhoek, Namibia, empfängt uns Kapstadt jetzt mit wunderschönem Sonnenschein. Wir sind gleich begeistert von der Lage direkt am Tafelberg und dem internationalen Flair. Uns gefallen ausserdem die Innenstadt mit den netten Cafes und Kneipen, das schön gestaltete Hafenviertel und die Strände in Stadtnähe sehr gut. Auch die Horrormeldung, dass am Vortag eine Senorin von einem weissen Hai in der False Bay getötet wurde, kann uns nicht schocken.
Wir mieten uns für 2 Tage ein Auto (die für Kapstadt berühmten alten Käfer waren leider alle ausgebucht) und fahren erstmal an der Küste entlang Richtung Westen bis nach Hermanus, das wegen der Wale bekannt ist. Dort haben wir gleich Glück und können minutenlang direkt vom Strand aus drei Southern Right Wales beobachten. Abends übernachten wir auf einem Campingplatz, wo wir unser Zelt direkt am Strand mit Meerblick aufbauen. Sobald es dunkel wird, gibt es plötzlich grosse Aufregung, da die Polizei schwer bewaffnet drei Jungs verfolgt, die gerade auf dem Campingplatz gestohlen haben. Am Ende werden sie gefasst und es kehrt wieder Ruhe ein.
Am nächsten Tag fahren wir Richtung Kap der guten Hoffnung. Zuerst besuchen wir die Pinguine bei Boulders am Strand und haben Glück, dass sich auch einige Pinguine ausserhalb des abgesperrten, kostenpflichtigen Bereiches aufhalten. Dann geht es weiter zum Kap. Vom Capepoint hoch oben hat man einen super Blick auf das Kap der guten Hoffnung. Unterwegs sehen wir viele Paviane und Straussen.
Wieder zurück in Kapstadt, besteigen wir am nächsten Tag den Tafelberg, ein am Ende zwar steiler, aber wirklich lohnender Aufstieg. Die Aussicht ist wirklich berauschend. Mit dem Cable Car gehts dann wieder runter und am gleichen Abend noch mit dem Nachtbus nach Bloemfontein, wo wir am nächsten morgen mit drei Minibussen weiter nach Lesotho fahren. Die Anreise mit den Minibussen ist wegen der langen Wartezeiten bis die Busse voll sind und dem fehlenden Gepäckanhänger zwar anstrengend und furchtbar eng, aber wir lernen mal wieder viele nette Einheimische unterwegs kennen.
Als wir in der Malealea Lodge ankommen, können wir gerade noch unser Zelt aufbauen, bevor es dann zu Regnen anfängt. Leider bleibt das Wetter so, d.h. es gibt Dauerregen am nächsten Tag, so dass wir unsere Wanderung schon nach einer halben Stunde abbrechen. Trotzdem gefällt es uns im ländlichen Lesotho sehr gut Die Bevölkerung ist sehr armen, aber auch sehr nett und hilfsbereit. Nachts ist es leider kühl und ungemütlich im Zelt. Die meiste Zeit tagsüber verbringen wir in der überdachten Freiluftküche, wo wir mit anderen Travellern Reiseabenteuer austauschen. Einer davon ist Gregor, ein Slowene, der gerade mit dem Rad durch Afrika reist und bereits ein Buch über seine Mittelmeer-Radtour veröffentlicht hat und der andere ist Michel aus Holland, der mit seinem VW-Bus von Holland bis nach Indien gereist ist und nun von Kapstadt wieder zurück nach Holland fährt.
Leider müssen wir am nächsten Tag schon weiter und haben Glück, da uns Michel in seinem alten originalgetreuen VW-Bus bis zur Grenze mitnimmt, ein wirklich tolles Erlebnis, da uns alle Leute unterwegs zuwinken. Das Reisen im VW-Bus macht uns solchen Spass, dass wir fast Lust bekommen, irgendwann das gleiche zu tun.
An der Grenze steigen wir wieder in Minibusse und fahren zurück nach Bloemfontein, von wo es noch in der gleichen Nacht weiter über Johannesburg bis nach Phalaborwa geht. Nach ca. 20 Stunden unterwegs kommen wir dann ziemlich erschöpft bei LekaGape in Lulekani an, wo wir unsere letzten drei Wochen verbringen wollen, bevor es zurück nach Deutschland geht.
22.11.2004
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1. Krüger Nationalpark / Südafrika
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7. LekaGape, Südafrika
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7. LekaGape, Südafrika
(23.11.04 - 18.12.04)
Als wir in Phalaborwa ankommen, warten schon einige Mitarbeiter von LekaGape (www.lekagape.de) auf uns und bringen uns in unser neues Zuhause für unsere letzten 3 Wochen, das Basambilu Backpacker in Lulekani. Wir checken in eins der beiden schönen Rundhäuser mit je 8 Betten ein und lernen in der Backpacker-Open-Air-Küche, die Aufenthaltsraum und täglicher Treffpunkt ist, die anderen 11 deutschen freiwilligen Helfer und Praktikanten kennen.
Am nächsten Tag schauen wir uns die verschiedenen Einrichtungen der LekaGape-Organisation an. Es gibt ein Frauen- und Kinderhaus für missbrauchte und verlassene Kinder und Frauen, ein Soupkitchen-Programm, wo Kinder von außerhalb Essen und Unterricht erhalten, eine Bäckerei, deren Gewinn dem Frauen- und Kinderhaus zugute kommt und ein Büro, in dem die Bewohner von Lulekani Kopien, Faxe und Schreibarbeiten erledigen lassen können. Außerdem die südafrikaweite Organisation „loveLife“, die sich um AIDS-Aufklärung kümmert und das Phola-Center (Jugendzentrum).
Petra, die Gründerin der Organisation LekaGape, teilt uns auch gleich unsere Aufgaben zu. Wir sind dafür zuständig, aktuelle Berichte und Bilder für die deutsche Partnerorganisation Weltfriedensdienst (wfd) und die Zeitung „Neues Deutschland“ zu liefern. Wir machen uns gleich an die Arbeit, denn die Berichte sollen alle noch vor Weihnachten erscheinen. Wir machen ein Interview mit „loveLife“, schreiben ein Porträt über Petra, einen Bericht über die Shelter- und Soupkitchen-Kinder, einen Bericht über das Phola-Center (Jugendzentrum) und darüber, wie in Lulekani Weihnachten gefeiert wird. Außerdem schreiben wir für den LekaGape-Newsletter in Lulekani einen Artikel über Aktionen mit den Kindern, bei denen Spenden gewonnen werden konnten.
Immer wenn wir gerade nicht am Schreiben, Fotografieren oder Recherchieren sind, spielen wir mit den Kindern im Frauen- und Kinderhaus (Shelter). Die Kinder im Alter von 2-16 Jahren sind sehr begeisterungsfähig und schreien schon von weitem unsere Namen, wenn sie uns sehen. Sie strahlen bis über beide Ohren wenn man sich mit ihnen beschäftigt und ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Mit ganz einfachen Mitteln kann man sie zum Lachen bringen und schon ein kleines, wenn auch schon teilweise kaputtes Spielzeug kann sie total faszinieren. Als ich (Simone) mir meine ca. 300 Braids (Zöpfe), die ich noch von Swaziland habe, aufflechten lassen, sind sie alle mit Eifer dabei.
Einmal lernen wir eine Frau mit AIDS im Endstadium kennen und sind davon sehr betroffen, 5 Tage später erfahren wir, dass sie gestorben ist.
Sascha kümmert sich während unserer Zeit bei LekaGape außerdem um die Computer der Organisation und ich mache ein paar Skizzen für die geplante Neueröffnung eines Pizza-Restaurants.
Die Abende und Wochenenden verbringen wir mit den deutschen Helfern und mit den Einheimischen. Es vergeht kaum eine Woche, wo es nicht was zu feiern gibt: Geburtstagspartys, Überraschungspartys, Abschiedspartys (während unserer Zeit reisen 3 Leute ab und kommen 5 neue dazu), Shelterpartys und als Höhepunkt eine Hochzeit eines Mitarbeiters. Bei den Festen gibt es Musik und Tanz und zum Grillen außer Fleisch traditionell Hühnerfüße und Pap (Maisbrei).
Bei der Hochzeit von Martin treffen wir uns morgens beim Haus der Braut, wo in traditionellen Gewändern gesungen und getanzt wird, bevor es dann zur Trauung geht. Diese findet in einem großen Saal statt. Es ist Gottesdienst, Trauung, Ansprachen von Freuden und Musik und Tanz in einem. Nach 4 langen Stunden stürzen sich alle hungrig auf das Buffet, das aus traditionellen Speisen besteht. Danach geht es wieder ins Haus der Braut, bevor das Paar zum Haus des Mannes fährt, wo die Braut dann mit einer weiteren Zeremonie offiziell eingeführt wird. Es ist ein wirklich interessanter Tag für uns.
Einen Abend besuchen wir die beiden Dorfdiskos, „Beergarden“ und „Chesters“ mit Begleitschutz der Einheimischen. Dort geht es recht rauh zu und es wird schon mal geschlägert, aber es ist eine Erfahrung. Den Einheimischen beim Tanzen zuzuschauen, macht wirklich Spaß – leider halten wir es nicht lange aus, da ich (Simone) starke Magenkrämpfe bekomme.
Ein Wochenende mieten wir uns ein Auto und fahren zu viert mit Nico und Martin in den Krüger Nationalpark, das Tor zum Park ist nur ca. 20 km von Lulekani entfernt in der nächst größeren Stadt Phalaborwa. Leider erfüllt sich auch diesmal unser großer Traum, einen Leoparden zu sehen, nicht - dafür sehen wir 2 große Rudel der viel selteneren Wildhunde! Bei einem organisierten Sunset-Drive im offenen Jeep stoßen wir nachts auch noch auf einen ruhelosen Löwen, so dass es sich am Ende der Krüger Nationalpark auch dieses Mal wieder gelohnt hat.
In der letzten Woche lasse ich mir dann nochmals Braids (kleine Zöpfe) von einem 16jährigen Mädchen flechten – diesmal dauert es (obwohl es weniger Zöpfe sind) insgesamt sogar fast 12 Stunden!
Leider häufen sich gegen Ende unseres Aufenthalts die nächtlichen Diebstähle in der Küche (Herdplatten, Wasserkocher und Lebensmittel) und auch der Security-Dienst ist machtlos. Die Stimmung leidet darunter ziemlich, da man nie weiß, ob am nächsten Morgen wieder was fehlt. Aus diesem Grund wird die Küche des Backpackers jetzt einbruchsicher gestaltet, wir hoffen jedoch dass ein Stacheldrahtzaun wie man ihn sonst so oft in Südafrika sieht, nicht nötig sein wird.
Einen großen Schock bekommen alle, als eines Abends draußen eine deutsche freiwillige Helferin in der Dunkelheit mit der Pistole bedroht wird und ihre Tasche abgenommen wird. Bisher haben wir uns alle in der Nähe des Backpackers sicher gefühlt, dies sieht nun nach Einbruch der Dunkelheit anders aus. Wir hoffen, dass dies ein Einzelfall bleibt, wobei sich die freiwilligen Helfer und Praktikanten sicher nicht mehr so unbesorgt nachts draußen bewegen werden.
Für unseren Abschiedsabend ist eigentlich Lasagne geplant, doch dann kommt alles anders: ein mehrstündiger Stromausfall legt den Ofen in der Bäckerei lahm. Aber in Afrika lernt man zu improvisieren: mit Taschenlampen und auf einem Gasherd zaubern wir alle zusammen Spaghetti Bolognese und haben einen tollen Abend. Am nächsten, unserem letztem Abend, gibt es eine Party im Kinder- und Frauenhaus, bei der alle mit umgebundenen Röcken aus Schnüren tanzen – ein Heidenspaß und gelungener Abschluss unserer Zeit in Lulekani.
Mit dem Bus geht es wieder zurück nach Pretoria, wo uns in unserer allerletzten Nacht in Afrika bei heftigem Gewitter auch noch Wasser ins Zelt läuft.
Es scheint, als ob Afrika weint und uns ist ähnlich zumute, denn nun ist „roundtheearth“ nach insgesamt 409 Tagen beendet und wir fliegen von Johannesburg zurück nach Stuttgart.
22.11.2004
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